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🌬️ Schamanismus heute – Rückverbindung oder Showeffekt?

  • 20. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Der Begriff Schamanismus hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Wandlung durchlaufen.Vom einst heiligen Weg der wenigen – hin zur Massenware, zum Lifestyle-Begriff, zum Verkaufsargument.Wir sehen ihn auf Flyern für Vollmondrituale, lesen ihn auf spirituellen Instagram-Accounts unter ästhetisch drapierten Federn, hören ihn in Podcasts zwischen Räucherstäbchen, Erfolgsversprechen und gut klingenden Worthülsen.

Doch:Was ist wirklich gelebter Schamanismus – und was ist nur die Oberfläche eines tieferen Rufes?


🌿 Schamanismus ist kein Trend – es ist ein uralter Pfad

Echter Schamanismus ist kein Workshop-Wochenende, keine Methode zum Manifestieren und kein hübsches Accessoire für die spirituelle Bühne.

Schamanismus ist ein Ruf.Ein Ruf, der durch deine Knochen geht, wenn du die Stille aushältst.Ein Ruf, der dich nicht größer, sondern demütiger macht.Ein Ruf, der dich nicht in den Glanz, sondern in den Schatten führt.

Schamanismus ist kein Lifestyle – es ist ein lebendiger Vertrag mit der Natur, den Ahnen, den Geistern.

Er verlangt von dir:

  • Hingabe an etwas Größeres.

  • Verantwortung für dein eigenes Handeln – und das, was durch dich wirkt.

  • Beziehung zu allem, was lebt: Steinen, Pflanzen, Tieren, Menschen, Wesen ohne Namen.

  • Demut vor dem, was du niemals ganz wirst verstehen können.

Es ist ein Pfad der Entschleunigung. Kein „höher – schneller – spiritueller“, sondern ein Zurück.Zur Erde. Zur Einfachheit. Zur Ehrlichkeit.


🔥 Wenn die Oberfläche „Schamanismus“ schreit

Wir leben in einer Zeit, in der vieles verkauft wird, was sich gut anfühlt, aber keinen echten Halt gibt.„Schamanisch“ ist heute zu oft gleichbedeutend mit:

  • Krafttierkarten ziehen ohne Bezug zu einer Linie.

  • Trommeln, ohne den Geist zu rufen.

  • Räuchern mit weißem Salbei, ohne zu wissen, woher er kommt.

  • Ayahuasca-Zeremonien in schickem Retreatsetting, ohne energetische Erdung oder Integration.

Das Problem ist nicht, dass Rituale modern gestaltet werden.Das Problem ist, wenn Tiefe durch Optik ersetzt wird, wenn sich Menschen „Schaman*in“ nennen, ohne je in den Schatten geschaut zu haben, ohne je Verantwortung für ihre Worte, Energien und Räume übernommen zu haben.

Du erkennst Tiefe nicht an der Trommel – sondern daran, ob der Mensch still werden kann.Du erkennst echten Schamanismus nicht an Federn – sondern an der Präsenz im Raum.

🪶 Lakota-Schamanismus – Die Erinnerung an das, was heilig ist

Ich selbst bin tief verwurzelt im traditionellen Wissen der Lakota.Nicht als Erbin – sondern als Lernende.Als eine, die diesen Weg seit Jahren mit Achtung und Hingabe geht.

Der Lakota-Schamanismus ist nicht laut.Er ist nicht glamourös.Er ist geerdet. Echt. Prüfend. Erfordernd.Er stellt dich immer wieder vor die Wahl: Dienen oder darstellen?

Was diesen Weg ausmacht:

  • Mitakuye Oyasin – „Für alle meine Verwandten“ – ist nicht ein schöner Satz, sondern eine gelebte Haltung.

  • Die Schwitzhütte (Inipi) ist nicht ein Wellness-Erlebnis, sondern eine Rückkehr in den Schoß von Mutter Erde – roh, heiß, transformierend.

  • Die Visionssuche (Hanbleceya) ist kein Wochenend-Retreat, sondern ein heiliger Akt des Alleinseins, Fastens, Hörens – oft über Tage.

  • Die C’anupa (heilige Pfeife) ist ein lebendiges Gebetsgefäß. Sie wird nicht „benutzt“, sie wird getragen – im Inneren und Äußeren.

Die Lakota kennen keinen Schamanen im klassischen Sinne. Die Rollen sind klar verteilt:

  • Es gibt Heiler*innen (Wicasa Wakan)

  • Träumer*innen (Visionäre)

  • Zeremonienhüter*innen

  • Pfeifenträger*innen

In all dem lebt keine Selbstinszenierung – sondern Verantwortung.Du darfst diese Dinge nicht nehmen – du wirst von ihnen gerufen.

🌾 Wie du unterscheiden kannst, was echt ist

Es ist schwer, Tiefe zu erkennen, wenn alles schön aussieht.Aber dein Herz weiß es. Dein Körper spürt es. Hier einige Fragen, die dich leiten können:

✅ Wird mit Achtung vor Tradition, Linie und Lehrer*innen gesprochen?

✅ Wird Verantwortung übernommen – für Energie, Worte, Räume?

✅ Gibt es Raum für deine Fragen, deinen Prozess – oder nur das nächste Produkt?

✅ Geht es um Rückverbindung – oder um Selbstoptimierung?

✅ Spürst du Weite, Tiefe, Klarheit – oder eher Performance?

Wenn du mit einer Person in Kontakt trittst, die schamanisch wirkt, frag:

„Mit wem hast du gelernt?“„Wie lange gehst du diesen Weg?“„Welche Geister, Lehrer oder Traditionen begleiten dich?“„Wie hältst du deine Räume?“„Wie gehst du mit deinen eigenen Schatten um?“

💧 Warum dieser Weg heute wichtiger ist denn je

Wir leben in einer Welt, die laut, schnell und voll ist.Doch tief in uns – in unseren Knochen, in unseren Träumen, in unserer Sehnsucht – liegt der Ruf zurück zur Quelle.Zur Erde.Zur Einfachheit.Zur Wahrheit.

Der schamanische Weg – wenn er wirklich gegangen wird – bringt dich dorthin zurück.Nicht als Konzept. Sondern als tägliche, stille Praxis.Als ein Leben im Einklang mit dem, was größer ist als wir selbst.


🙏 Mein eigener Weg

Ich teile dies nicht, um zu urteilen.Ich teile es, weil ich selbst erfahren habe, wie heilig dieser Weg ist – und wie sehr er entweiht werden kann, wenn wir ihn achtlos übernehmen.

Ich habe diesen Weg nicht gewählt, weil er leicht ist – sondern weil er mich gerufen hat.Ich bin in Begleitung. Ich bleibe in Ausbildung. Ich verpflichte mich immer wieder neu – nicht einem Titel, sondern einem Dienst.


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Möge der Kreis sich wieder schließen. Mögen wir erinnern, was heilig ist. Mögen wir tiefer fragen, bevor wir lauter reden.

Mitakuye Oyasin –Für alle meine Verwandten.Für dich.Für das, was heilt.

In Liebe und Tiefe,

Ela


Sacred Roots-Schamanische Basics
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